10 Vulkane in Europa, die man kennen sollte
Sie gehören zu den größten Naturgewalten, deren Ausbruch ganze Landstriche vernichten und formen kann, und sie sind unberechenbar. Das Schicksal der unter Asche begrabenen Stadt Pompeji kennt jedes Kind – und doch faszinieren diese Feuer speienden Berge die Menschen seit jeher. Viele Völker hielten sie für den Sitz ihrer Gottheiten. In den Krater eines aktiven Vulkans blicken, steht auf der To-do-Liste vieler Reisender, und zu vielen Vulkanen können Sie geführte Wanderungen unternehmen. Vor allem in Island und Italien sind noch etliche aktiv, aber auch anderswo brodelt es noch unter der Erde – lernen Sie mit dieser Liste die Vulkane in Europa kennen.
INHALT
Ätna – Italien
Mit seiner Höhe von rund 3.357m gilt der Ätna als höchster aktiver Vulkan in Europa. In ihm brodelt es ununterbrochen und es gab bereits zahlreiche große Ausbrüche. Kleinere Lavaausstöße können hier jederzeit vorkommen – vielleicht ist der Berg auf Sizilien gerade darum bei Reisenden so begehrt. Aber auch die faszinierende Flora und Fauna, die durch die stetigen Lavaströme geprägt wurde, ist sehenswert und wird als Naturpark und als UNESCO Weltnaturerbe geschützt. Wer sich nicht auf eine Wanderung zum Gipfel begeben möchte, kann den Vulkan auch ab Catania per Eisenbahn umrunden.
Stromboli – Italien
Den Stromboli finden Sie auf der gleichnamigen Insel, die zu den Liparischen Inseln im Tyrrhenischen Meer gehört. Er ist ununterbrochen aktiv und spuckt etwa alle halbe Stunde Lava und Gestein in die Höhe. Meistens fällt dieses direkt zurück in den Krater, alle paar Jahre ergießen sich jedoch auch größere Lavaströme ins Meer. Die Besteigung ist ausschließlich mit einem ortskundigen Führer gestattet, meistens finden die geführten Touren im Dunkeln statt, da dann das Schauspiel der Ausstöße besonders faszinierend ist.
Vesuv – Italien
Er gehört zu den berühmtesten Feuerbergen der Welt: Der Vesuv, der den Golf von Neapel überragt, besiegelte durch die Eruption im Jahr 79n.Chr. das Schicksal tausender Menschen. Heute können Sie die Ruinen der Stadt Pompeji besichtigen, was den Besuch des Vulkans umso bewegender macht. In seiner Umgebung leben momentan über 3Mio. Menschen und große Ausbrüche sind nicht ausgeschlossen. Allerdings verfügt die Region über moderne Frühwarnsysteme. Ein Aufstieg zum Kraterrand ist ganzjährig über einen befestigten Wanderweg möglich und belohnt mit einer spektakulären Aussicht auf den Golf.
Vulkan von Santorin – Griechenland
Eine Besonderheit unter den Vulkanen in Europa bildet der Vulkan von Santorin, denn der Krater liegt im Meer und wird von Inseln eingerahmt. Im Inneren entstanden im 16. Jahrhundert die Kameni-Inseln. Wanderungen sind vor allem von Thira nach Ia mit seinen in die Klippen geschlagenen Häuser empfehlenswert, denn dabei haben Sie die Caldera gut im Blick. Noch unklar ist bis heute, ob ein Ausbruch des Vulkans zum Untergang der Kultur der Minoer geführt hat.
Pico del Teide – Spanien
Der Pico del Teide auf der spanischen Kanareninsel Teneriffa ist nicht nur die höchste Erhebung Spaniens, sondern auch ein aktiver Vulkan - der allerdings geographisch zu Afrika gehört. Die Region rund um den 3.715m hohen Berg mit der ihn umschließenden Caldera ist als Naturpark sowie als UNESCO-Weltnaturerbe ausgewiesen und lockt jährlich Millionen Besucher an. Wer keine zu lange Wanderung auf sich nehmen möchte, kann mit der Seilbahn bis auf 160m unterhalb des Gipfels heranfahren. Von dort führen mehrere Wege das letzte Stück hinauf. Der letzte Ausbruch fand im Jahr 1909 statt und Vulkanologen rechnen nicht mit einer baldigen Eruption.
Cumbre Vieja – Spanien
Neben dem Pico del Teide gehört auch der Cumbre Vieja auf den Kanaren zum politischen Europa. Der Vulkan auf der Insel La Palma, der über etliche Krater verfügt, liegt inmitten des riesigen gleichnamigen Naturparks und sorgte durch seine monatelangen Ausbrüche 2021 weltweit für Schlagzeilen. Bei Wanderungen durch die umliegende Region passieren Sie eine reiche Vegetation mit Lorbeer- und Kanaren-Kiefer-Wäldern.
Beerenberg – Norwegen
Der Beerenberg gilt als der nördlichste, aktive Vulkan der Welt. Er befindet sich auf der Insel Jan Mayen im Nordatlantik. Obwohl diese 600km vom Festland entfernt ist, gehört das Eiland zu Norwegen. Erstmalig wurde der 2.277m hohe Berg 1921 erklommen. Allerdings ist dieses Erlebnis nur wenigen Besuchern vorbehalten, denn Sie erreichen das Eiland nur im Rahmen von sehr seltenen Expeditionskreuzfahrten. Doch nicht immer ist dabei ein Landgang möglich, denn die Witterung macht das Anlanden oft unmöglich.
Hvannadalshnúkur – Island
Mit seiner Höhe von 2.110m ist der Hvannadalshnúkur im Süden von Island die höchste Erhebung des Landes. Allerdings hat er bereits an Höhe verloren, was bei Vulkanen häufiger vorkommt, da sie ständig in Veränderung sind. Er befindet sich im Nationalpark Skaftafell und ist Teil des Gletschers Öræfajökull. Bisher sind lediglich zwei Ausbrüche belegt, der letzte fand bereits im Jahr 1727 statt. Seine Besteigung dauert etwa 15h ist allerdings schwierig und lediglich für geübte Alpinisten geeignet. Bei diesen ist das Erlebnis seit einiger Zeit jedoch hoch im Kurs, denn auf dem Gipfel beeindruckt eine 5km breite Caldera, die 550m in die Tiefe reicht.
Katla – Island
Bis zur gleichnamigen Netflix-Serie rund um den isländischen Vulkan, der die umliegenden Orte unter einer Ascheschicht begrub und zu allerlei mysteriösen Ereignissen führte, kannten wohl nur eingefleischte Vulkanfans den Katla. Umgeben ist die aktive Naturgewalt von einer Landschaft aus fast schwarzem Sand und Gestein. Besonders begehrt bei Reisenden ist ein Besuch der gleichnamigen Eishöhle, die Sie jedoch nur mit ortskundigen Guides und in Schutzausrüstung besichtigen können.
Eyjafjallajökull – Island
Der Eyjafjallajökull erlangte 2010 Berühmtheit, denn seine Eruptionen sorgten über Europa für derartige Aschewolken, dass mehrere Tage der gesamte Flugverkehr eingestellt wurde. Auch, wenn sich das im Nachhinein als unnötig erwies, führte er Europa das Ausmaß der Naturgewalt vor, die von Vulkanen ausgeht. Mit seinen 1.651m Höhe ist er deutlich einfacher zu besteigen wie sein großer Bruder in Island, allerdings ausschließlich bei guter Wetterlage. Erstmalig ist eine Besteigung für das Jahr 1793 dokumentiert. Über einen Grat erreichen Sie eine Schutzhütte auf knapp über 1.000m, von wo Sie den Gipfel in circa 3h Wanderung erreichen können.
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