Die 10 schönsten Höhlen in Deutschland
Als Wanderparadies ist Deutschland längst keine Unbekannte mehr. Allerdings bieten gerade die Gebirgs- und Juralandschaften des Landes auch Höhlenforschern ein wahres Abenteuerparadies. Von imposanten Tropfsteinhöhlen bis hin zu steinzeitlichen Wohnhöhlen der Neandertaler gibt es hier vieles zu entdecken. Dabei lassen sich Ausflüge in Deutschlands Höhlen und Naturgewölbe meist mit herrlichen Wald- oder Bergwanderungen und manchmal sogar mit spannenden Tauchgängen kombinieren. Und auch Geocaching mit Landmarks nahe berühmter deutscher Höhlen ist in den letzten Jahren sehr beliebt geworden. Damit Sie für Ihre Höhlenwanderungen in deutschen Naturregionen künftig eine passende Orientierungshilfe parat haben, nachstehend ein kleiner Guide zu den schönsten Höhlen in Deutschland.
INHALT
- Blautopfhöhle, Schwäbische Alb
- Laichinger Tiefenhöhle, Schwäbische Alb
- Teufelshöhle, Oberfranken
- König-Otto-Tropfsteinhöhle, Oberpfalz
- Saalfelder Feengrotten, Thüringer Schiefergebirge
- Barbarossahöhle, Kyffhäuserland
- Attahöhle, Sauerland
- Herbstlabyrinth, Westerwald
- Harzer Höhlen, Harz
- Kalkberghöhle, Bad Segeberg
- Ferienhäuser & Wohnungen in der Region
Blautopfhöhle, Schwäbische Alb
Süddeutschland gilt mit Abstand als das höhlenreichste Gebiet des Landes. Allein in der Schwäbischen Alb befinden sich rund 2000 verschiedene Höhlen, die teils für Besucher geöffnet sind. Eine davon ist die Blautopfhöhle bei Blaubeuren. Sie ist Teil des sogenannten Blauhöhlensystems, das während der Eiszeit sowohl von Neandertalern als auch vom frühen Homo sapiens bewohnt wurde. Grund dafür dürften die namensgebenden blauen Höhlenquellen gewesen sein, die den Neandertalern und Steinzeitmenschen wertvolle Trinkwasserquellen lieferten. Es handelt sich bei der 14,6 km langen Blautopfhöhle also um eine Wasserhöhle, die noch heute regelmäßig im Rahmen von Tauchexpeditionen erforscht wird. Besucher können die Höhle bei einem geführten Rundgang besichtigen.
Laichinger Tiefenhöhle, Schwäbische Alb
Dass die Schwäbische Alb in Baden-Württemberg so reich an Höhlen ist, liegt an ihrer geologischen Geschichte. Das Gebiet besteht maßgeblich aus Kalkgestein, das während der Jurazeit noch von großen Flüssen wie der Donau durchspült wurde. Auf diese Weise entstand auch die Laichinger Tiefenhöhle, in der Sie bis zu 55 m unter die Erdoberfläche hinabsteigen können. Die Nachbarhöhle des Blautopfs stellt die einzige zur Schauhöhle ausgebaute Schachthöhle in Deutschland dar und bietet mit einem höhlenkundlichen Museum am Höhleneingang interessante Informationen zur Höhlenforschung. Das Museum ist seit 2006 eine wichtige Informationsstelle des UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb.
Teufelshöhle, Oberfranken
Auch weite Teile Bayerns sind gekennzeichnet durch Juragestein. Das gilt insbesondere für die Juraregion Oberfrankens und der Oberpfalz. In Oberfranken liegt dabei mit der 3 km langen Teufelshöhle von Pottenstein die berühmteste Tropfsteinhöhle Deutschlands. Die Stadt liegt in den Schluchten der Fränkischen Schweiz. Hier bewundern Sie die traumhaft schönen Stalagmitenformationen, die in Höhlenbereichen wie dem Zaubergarten im Barbarossasaal ihren Höhepunkt finden. Neben diesem gibt es in der Teufelshöhle noch weitere Schauhöhlen, wie etwa den Riesensaal mit solch eindrucksvollen Steinskulpturen wie dem Riesen Goliath. Ein besonderer Tipp ist es, die Teufelshöhle im Sommer zu besuchen, denn dann wird die Tropfsteinhöhle gerne als Konzertsaal für außergewöhnliche Performances genutzt.
König-Otto-Tropfsteinhöhle, Oberpfalz
In der Oberpfalz befindet sich mit der König-Otto-Tropfsteinhöhle bei Velburg eine der schönsten Karsthöhlen des Bundeslandes. Der Höhlenname bezieht sich auf die Entdeckung der Tropfsteinhöhle am Namenstag des Bayernkönigs Otto, dem 30. September 1895. Anlass für die Entdeckung waren die Beobachtung des Schäfers Peter Federl, der an jenem Tag am Bockenberg einen Fuchs sichtete, der praktisch im Berg verschwand. Dem Tier folgend entdeckte Federl den Eingang der insgesamt 450 m langen Tropfsteinhöhle, die Besucher heute mit imposanten Stalagmitengebilden der höhleneigenen Adventhalle begeistert.
Saalfelder Feengrotten, Thüringer Schiefergebirge
An der bayerisch-thüringischen Grenze liegen die Saalfelder Feengrotten. Das stillgelegte Schieferbergwerk im Thüringer Schiefergebirge ist der Inbegriff einer märchenhaften Tropfsteinhöhle und schaffte es 1993 als Standort der farbenreichsten Schaugrotten der Welt sogar ins Guinness-Buch der Rekorde. Tatsächlich strahlen die von moosgrün bis kupferrot reichenden Farbspiele der Grottenseen und Gesteinswände einen unglaublichen Zauber aus. Das gilt insbesondere für den Märchendom, einer der drei Sohlen innerhalb der Feengrotten. Sein Ambiente inspirierte 1920 sogar Siegfried Wagner, den Sohn des berühmten Komponisten Richard Wagner, zum Bühnenbild des Tannhäusers bei den Bayreuther Festspielen. Eine andere Sohle der Feengrotten wird heute als Heilstollen zur Klimatherapie verwendet.
Barbarossahöhle, Kyffhäuserland
Geht es um deutsche Höhlen mit Seltenheitswert hat Thüringen mit der Barbarossahöhle gleich noch ein Highlight zu bieten. Sie stellt nämlich eine von nur zwei zugänglichen Anhydrithöhlen weltweit dar. Die 1,1 km lange Gipshöhle ist Teil des mitteldeutschen Karstwanderwegs und verdankt ihren Namen der Kyffhäusersage. Ihr zufolge soll der legendäre König Barbarossa in einem unterirdischen Schloss ruhen, bis Deutschland vollständig geeint ist. Während seinem Schlaf soll sein namensgebender roter Bart um einen Tisch herum wachsen. Dieser wird in der Höhle durch eine entsprechende Gipsformation mit Namen „Tisch und Stuhl von Barbarossa“ symbolisiert.
Attahöhle, Sauerland
Neben der Teufelshöhle von Pottenstein ist die Attahöhle im nordrhein-westfälischen Attendorn (Sauerland) die meistbesuchte Schauhöhle Deutschlands. Grund dafür ist ihr vielseitiges Sammelsurium an Stalaktiten, Stalagmiten und Stalagnaten. Auf einer Länge von insgesamt 6,67 km zaubern die unterschiedlichen Gesteinsformationen ein herrliches Mineral- und Farbspiel. Zudem ist die Höhle umgeben von einem malerischen Naturschutzgebiet, in dem sich eine Kombination aus Wald- und Höhlenwanderung förmlich anbietet.
Herbstlabyrinth, Westerwald
Eine Tropfsteinhöhle von gigantischen Ausmaßen befindet sich mit dem 12,9 km langen Herbstlabyrinth bei Breitscheid im Westerwald. Wie in einem echten Labyrinth kann man sich hier schon mal verirren. Zum Glück gibt es aber wie für die meisten deutschen Höhlen ortskundige Höhlenführer, die Sie durch die eindrucksvollen Schauhöhlen des Herbstlabyrinths lotsen. Dort finden Sie solch beachtliche Tropfsteinskulpturen wie die 8 m lange Sinterfahne in der Knöpfchenhalle, die als Schmuckstück des Höhlenlabyrinths gilt.
Harzer Höhlen, Harz
Ein spannendes Lichtspektakel für die ganze Familie versprechen die Rübeländer Tropfsteinhöhlen im Harzer Mittelgebirge. Es gibt zahlreiche Tourangebote für diese Harzer Höhlen, darunter auch Taschenlampenführungen durch die Hermannshöhle für Kinder. In der Baumannshöhle findet außerdem jährlich ein Sommertheater für Kinder statt. Ebenfalls im Harz gelegen ist zudem die Einhornhöhle. Namensgebend waren hier Zahn- und Knochenfunde im 16. Jahrhundert, die man dem Fabelwesen des Einhorns zuschrieb. Die Legenden halten sich bis heute hartnäckig, auch wenn die Höhle inzwischen als Wohnhöhle der Neandertaler identifiziert wurde, die hier wahrscheinlich größere Säugetiere als Jagdbeute lagerten. Eine magische Atmosphäre besitzt die 700 m lange Höhle dank solch zauberhaften Orten wie der blauen Grotte aber dennoch.
Kalkberghöhle, Bad Segeberg
Ein echtes Paradies für Liebhaber unterirdischer Tierwelten ist diese Karsthöhle. Das 2,26 km lange Höhlensystem dient nämlich Fledermäusen als Schlaf- und Winterquartier. Eine echte Fledermaushöhle also, die mit ihrer Lage im schleswig-holsteinischen Kalkberg von Bad Segeberg ein herrliches Ausflugsziel für Nordseeurlauber ist.
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