Die schönsten Nationalparks in Deutschland
Von der Küste bis zu den Alpen sind die 16 Nationalparks in Deutschland wahre Schatzkammern der Natur. Als Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen folgen sie weitgehend ihren ureigenen Gesetzen. Die landschaftliche Vielfalt ist riesig. Urwüchsige Wälder, mystische Moore und glitzernde Seen wecken Abenteuerlust und stillen jede Sehnsucht nach Wildnis. Am Wattenmeer umweht Sie eine steife Brise. Anderswo streifen Sie durch offenes Grasland. Lauschen Sie dem Klang der Stille, wandern Sie zwischen alten Buchen und entdecken Sie Relikte längst vergangener Zeiten. Spannende Ausstellungen und Mitmachaktionen in den Nationalparkzentren bringen Ihnen die Natur umso näher. Die zehn schönsten Nationalparks in Deutschland sind diese.
INHALT
- Ältester Nationalpark Deutschlands: Bayerischer Wald
- Hunsrück-Hochwald: Auf den Spuren der Kelten
- Nationalpark Schwarzwald: Zu den Vögeln der Wildnis
- Nationalpark Eifel: Unterwegs bei den Wildkatzen
- Kellerwald-Edersee: Eintauchen ins Buchenmeer
- Nationalpark Harz: Rund um den Brocken
- Nationalpark Sächsische Schweiz: Im Bann der Bastei
- Nationalpark Müritz: Im Land der tausend Seen
- Nationalpark Jasmund: Am Kreidefelsen
- Niedersächsisches Wattenmeer: Schlick zum Staunen
Ältester Nationalpark Deutschlands: Bayerischer Wald
Der 1970 gegründete Nationalpark Bayerischer Wald ist nicht nur der erste Nationalpark in Deutschland. Das 24.250 ha umfassende Naturschutzgebiet ist auch Teil eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Mitteleuropas. Buchen und Bergfichten recken sich hier gen Himmel. Aber auch Hochmoore und als Schachten bekannte Waldweiden prägen die urwüchsige Landschaft, in der seltene Tiere wie Luchse und Fischotter ein Zuhause gefunden haben. In den Nationalparkzentren in Lusen und Falkenstein erfahren Sie viel Wissenswertes zur Flora und Fauna des Parks. Ein schönes Ausflugsziel ist der Rachelsee. Im Norden des Nationalparks stoßen Sie im urwaldgleichen Hans-Watzlik-Hain auf die größte Tanne im Bayerischen Wald.
Hunsrück-Hochwald: Auf den Spuren der Kelten
Im Nationalpark Hunsrück-Hochwald entdecken Sie zwischen schier endlos erscheinenden Buchenwäldern, Hangmooren und Auen archäologische Relikte aus der Antike. Auf den Spornen des Hochwaldkamms befinden sich Überreste keltischer Befestigungsanlagen. Zu den europaweit bedeutendsten Zeugnissen aus der Keltenzeit zählt der Ringwall von Otzenhausen. Kaum verwunderlich, dass das stilisierte Bild einer „Keltenkatze“ zum Logo des 2015 gegründeten Nationalparks geworden ist. Atemberaubende Panoramen erwarten Wanderbegeisterte auf dem Saar-Hunsrück-Steig. Kinder zieht es auf den Naturerlebnisweg „Zauberwald“ mit kitzeligem Barfußpfad und Figuren mystischer Waldwesen.
Nationalpark Schwarzwald: Zu den Vögeln der Wildnis
Zwischen Baden-Baden und Freudenstadt gliedert sich der Nationalpark Schwarzwald in zwei Gebiete. Der nördliche Teil erstreckt sich rund um den Hohen Ochsenkopf. Im südlichen Teil befindet sich das Nationalparkzentrum Ruhestein. Dichte Bergmischwälder, Moore, dunkle Karseen, schroffe Felsen und baumfreie Bergrücken, auch Grinde genannt, verleihen dem Nationalpark einen unvergleichlichen Charakter. Hier lebt nicht nur der Sperlingskauz, also die kleinste Eule Europas. Auch der Wanderfalke, der schnellste Vogel der Welt, ist auf dem Höhenrücken des Nordschwarzwalds beheimatet. Fernwanderwege und Erlebnispfade wie der Luchspfad laden zu Naturerkundungen ein.
Nationalpark Eifel: Unterwegs bei den Wildkatzen
Der Nationalpark Eifel zwischen Aachen, Köln und Bonn bietet scheuen Wildkatzen und Schwarzstörchen einen überlebenswichtigen Rückzugsort. Im Besucherzentrum im Forum Vogelsang IP spazieren Sie durch eine Erlebnisausstellung voller „Wildnis(t)räume“. Kostenfrei geht es auf eine geführte Tour mit einem Nationalparkranger, etwa im Naturerlebnisraum Wilder Kermeter oder auf den anspruchsvollen Pfaden von Erkensruhr. Auf eigene Faust erwandern Sie Etappen auf dem 85 km langen Wildnistrail. Der Nationalpark ist gleichzeitig ein anerkannter Sternenpark, der mit einer Astronomiewerkstatt und intensiver Sicht auf den funkelnden Nachthimmel fasziniert.
Kellerwald-Edersee: Eintauchen ins Buchenmeer
Aus der Vogelperspektive wirkt der Nationalpark Kellerwald-Edersee südwestlich von Kassel wie ein wogendes Meer aus Buchen. Das Gebiet zählt zu den bedeutendsten Relikten natürlicher Buchenwälder in Deutschland und seit 2011 sogar zum UNESCO-Weltnaturerbe. Im „BuchenHaus“ und im Informationszentrum „KellerwaldUhr“ lernen Sie den Buchenwald aus unterschiedlichsten Perspektiven kennen, vom Baumkronenpfad „TreeTopWalk“ sowieso. Auf dem 68 km langen „Urwaldsteig“ wandern Sie durch wilde Natur um den von fjordartigen Buchten geprägten Edersee herum. In seinen Tiefen beherbergt er die Überreste versunkener Dörfer, die auch als Edersee-Atlantis bekannt sind. Fantastisch zum Segeln und Schwimmen ist der große Stausee obendrein.
Nationalpark Harz: Rund um den Brocken
Weithin sichtbares Wahrzeichen des Nationalparks Harz ist der 1.141 m hohe Brocken. Sechs Vegetationszonen erstrecken sich vom Tiefland bis zu der waldfreien Brockenkuppe und lassen sich bei einer Wanderung wie im Zeitraffer durchlaufen. Oben angekommen, wartet mit dem Brockenhaus eines von acht Nationalparkbesucherzentren. Streifzüge durch die sagenumwobene und urwüchsige Bergwildnis des Parks führen durch tiefe Wälder, zu stillen Mooren, bizarren Felsformationen und unbändigen Gebirgsbächen. Im Park wurden Luchse wieder angesiedelt. Besonders gut lassen sich die Wildkatzen mit ihren Pinselohren im Luchs-Schaugehege an der Rabenklippe nahe Bad Harzburg beobachten.
Nationalpark Sächsische Schweiz: Im Bann der Bastei
Der Nationalpark Sächsische Schweiz, der einzige Felsennationalpark in Deutschland, liegt im sächsischen Elbsandsteingebirge. Ein magischer Ort, an dem einst Raubritter ihr Unwesen trieben und Romantiker ihr Herz verloren, ist die Bastei. Das Felsmassiv nahe dem Kurort Rathen erhebt sich mystisch anmutend über der Elbe. Über eine Brücke gelangen Sie zu den Ruinen der mittelalterlichen Felsenburg Neurathen. Auch Wanderungen auf dem idyllischen Malerweg sind ein Erlebnis. Ein 50 km umfassendes Radwegenetz, zuweilen mit ordentlichen Steigungen, führt an Wildbächen vorbei durch üppige Wälder.
Nationalpark Müritz: Im Land der tausend Seen
Der Nationalpark Müritz östlich des gleichnamigen Sees ist mit 32.200 ha der größte Waldnationalpark in Deutschland. Vor allem Kiefern finden sich hier und die von der UNESCO geadelten Buchenwälder der Serrahner Berge. Bekannteste Landschaft ist die Mecklenburgische Seenplatte. Hier und da kreisen Seeadler am Himmel. Nahe dem Gutsdorf Federow befindet sich ein Fischadlerhorst. Vom Käbelicksee starten Sie zu einer Kanutour und beobachten mit etwas Glück Eisvögel und Graureiher in ihrem natürlichen Lebensraum.
Nationalpark Jasmund: Am Kreidefelsen
Auf der Insel Rügen birgt der Nationalpark Jasmund einen in Deutschland einzigartigen Naturschatz: die 118 m imposant aufragenden Kreidefelsen am Königsstuhl. Eindrucksvolle Aussichten auf die weißen Kliffe erhalten Sie von der Viktoria-Sicht, die schon den Maler Caspar David Friedrich 1818 zu seinem ikonengleichen Gemälde „Kreidefelsen auf Rügen“ inspirierte. Wiesen, Moore, blühende Orchideen und die größten Buchenwälder an der Ostseeküste machen den Nationalpark ebenfalls zu einer Entdeckung. Jede Menge Naturwissen und spannend aufbereitete 70 Millionen Jahre Erdgeschichte bietet die multimediale Ausstellung im Nationalparkzentrum Königsstuhl.
Niedersächsisches Wattenmeer: Schlick zum Staunen
Im Wechselspiel der Gezeiten offenbart sich im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ein einzigartiges Feuchtgebiet, das den Lebensraum für über 10.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten bildet. Als vogelreichstes Gebiet in Mitteleuropa kommen hier ausgemachte Ornithologen voll auf ihre Kosten. Bei einem Besuch im Nationalpark beobachten Sie also Zugvögel beim Brüten, spazieren bei einer geführten Wattwanderung über den Meeresgrund und entdecken dabei Krabben und Herzmuscheln. Auch Schweinswale und Kegelrobben sind anzutreffen. In der Seehundstation im Nationalpark-Haus im ostfriesischen Norddeich erleben Sie Seehunde und Kegelrobben hautnah.
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