Die schönsten Schlösser in Frankreich
Bei einem Kultururlaub in Frankreich dürfen die zahlreichen Schlösser und Burgen auf keinen Fall fehlen: An die 40.000 Châteaux soll es im ganzen Land verteilt geben. Egal, ob Verteidigungsanlagen aus dem Mittelalter oder repräsentative Renaissanceschlösser: Sie alle beeindrucken durch ihre imposante Architektur, die liebevollen Details, die riesigen Gärten und ihre unvergleichlichen Prachträume, die den Reichtum der Bauherren und absolutistischen Könige noch heute erahnen lassen. Einige von ihnen entführen Sie mit original erhaltenen Räumen in vergangene Jahrhunderte und erzählen die Geschichten ihrer illustren Bewohner. Andere beherbergen weltberühmte Museen und Kunstsammlungen. Besonders das Loire-Tal zieht Schlösserbegeisterte aus aller Welt nach Frankreich.
INHALT
Château de Versailles
Mit dem Schloss Versailles in der Nähe von Paris hat König Louis XIV. im 17. Jahrhundert nicht nur einen neuen Regierungssitz für die französischen Könige geschaffen, sondern auch das steingewordene Sinnbild der absoluten Monarchie. Noch heute zieht das UNESCO-Weltkulturerbe mehr Besucher nach Frankreich als jedes andere Schloss des Landes, denn die Pracht des Sonnenkönigs und seines Hofstaates ist in beeindruckenden Räumen wie im fast 75 Meter langen Spiegelsaal zu spüren. Bei Tage holen die Spiegelflächen den gegenüberliegenden Garten ins Innere des Palastes. Nachts wird hingegen das märchenhafte Funkeln der Kerzen und der Kronleuchter vielfach reflektiert. An diesem Ort hat sich auch deutsche Geschichte ereignet: 1871 ließ sich hier der preußische König zum deutschen Kaiser Wilhelm I. krönen und 1919 wurde hier der Friedensvertrag von Versailles unterzeichnet, mit dem der Erste Weltkrieg sein Ende fand. Außerdem können Sie wie damals der Hofstaat des Sonnenkönigs durch die riesigen Gartenanlagen spazieren.
Palais du Louvre
Ähnlich geschichtsträchtig ist der Louvre-Palast, der schon für sich allein ein besonderes Highlight jedes Paris-Aufenthaltes ist. Das weltberühmte Museum im Inneren mit so unvergleichlichen Schätzen wie der Mona Lisa hat sein Zuhause nämlich in einem der schönsten Renaissanceschlösser Frankreichs gefunden. Zusammen mit dem Palais des Tuileries, das nicht mehr erhalten ist, bildete der Louvre das Pariser Stadtschloss und war vom 16. Jahrhundert bis zum Umzug nach Versailles der Sitz der französischen Könige.
Château de Chambord
Im Loire-Tal begeistert das UNESCO-Weltkulturerbe nicht nur durch seine Größe, sondern vor allem durch das kunstvoll gestaltete Dach mit einer Vielzahl an Türmchen, Gauben, Schornsteinen und Giebeln. Als einziges der französischen Königsschlösser wurde es seit seiner Fertigstellung Anfang des 16. Jahrhunderts kaum umgebaut, sodass Sie sich in Schloss Chambord wie nirgends sonst in die Blütezeit des Absolutismus zurückversetzen lassen können. Außerdem zeugt es von dem erbitterten Wettstreit zwischen Franz I. und Karl V. um die Vorherrschaft im Heiligen Römischen Reich.
Vaux-le-Vicomte
Aus einer Rivalität hervorgegangen ist auch Schloss Vaux-le-Vicomte im Süden von Paris. Es wurde vom Finanzkommissar des Sonnenkönigs erbaut, der sich durch das prächtige Anwesen herausgefordert sah und seinen ehemaligen Günstling verhaften ließ. Das Schloss diente ihm danach als Vorbild für seinen eigenen Prunkbau Versailles. Das Corps de Logis von Vaux-le-Vicomte ist von Wassergräben umgeben, die aber niemals der Verteidigung dienen sollten, sondern immer schon reine Zierde waren.
Château de Fontainebleau
In Napoleons Lieblingsresidenz können Sie unter anderem seine Krone und seinen Thron besichtigen. Aber es sind nicht nur die Spuren des berühmten Eroberers, auf denen Sie in Schloss Fontainebleau wandeln: Rund 700 Jahre lang wurde dieses geschichtsträchtige Bauwerk von allen französischen Dynastien bewohnt und entsprechend dem jeweiligen Zeitgeschmack ständig erweitert und umgebaut. Im Laufe der Zeit ist es auf fast 1.500 Zimmer und fünf Schlosshöfe angewachsen. Heute beherbergt das UNESCO-Weltkulturerbe original erhaltene Möbelstücke aus verschiedenen Jahrhunderten.
Château de Chantilly
Die weitläufige Anlage beherbergt gleich zwei sehenswerte Schlösser: Das Kleine Schloss, das bereits im 15. Jahrhundert erbaut wurde, und das Große Schloss. Letzteres wurde nach immensen Schäden während der Revolution im 19. Jahrhundert im Stil des Historismus wieder aufgebaut. Der Herzog von Aumale frönte bei der Gelegenheit auch gleich seiner Leidenschaft für Pferde und ließ einen Marstall und eine Pferderennbahn ergänzen, wo auch heute noch Rennen stattfinden. Das Condé-Museum gilt neben dem Louvre als eine der besten Gemäldesammlungen Frankreichs.
Château de Haut Koenigsbourg
Seit dem 12. Jahrhundert thront die mittelalterliche Hochkönigsburg hoch über dem Elsass. Immer wieder wurde sie angegriffen und beschädigt. Seit ihrer Zerstörung im 30-jährigen Krieg fristete die Anlage ihr Dasein als vergessene Ruine. Was Sie heute sehen, ist der Wiederaufbau durch den deutschen Kaiser Wilhelm II., dem die Burg geschenkt wurde. Die rötlichen Mauern und die einmalige Lage machen das Château de Haut Koenigsbourg zu einer der meistbesuchten Burgen Frankreichs. Auf fast 800 Metern haben Sie von hier aus einen fantastischen Panoramablick über die Tiefebene am Rhein.
Abbaye du Mont-Saint-Michel
Die ehemalige Benediktinerabtei Mont-Saint-Michel zwischen der Normandie und der Bretagne inmitten des Ärmelkanals zählt zu den meistfotografierten Motiven der Welt und als eines der schwierigsten und umfangreichsten Bauprojekte des Mittelalters zum UNESCO-Weltkulturerbe. Schon von weitem wird klar, warum sie auch "La Merveille", das Wunder, genannt wird: Die Grenze zwischen Bauwerk und Berg verwischt, als wäre die Abtei direkt aus dem Meer herausgewachsen. Der Mont-Saint-Michel und der dazugehörige Ort sind nur über eine kleine Landbrücke mit dem Festland verbunden – bei Springflut sind sie komplett von Wasser umgeben.
Château de Chenonceau
Das pittoreske Renaissanceschloss hat seine Gestalt verschiedenen Frauen zuzuschreiben, weshalb es auch Damenschloss genannt wird. Die markanten Brücken über den Fluss Cher verdankt es Catherine Briçonnet, den Garten der Mätresse und der Ehefrau des Königs Henri II., die beide nacheinander Besitzerinnen des Schlosses waren. Auch danach wurde es ausschließlich von Damen bewohnt. Kein Geringerer als Flaubert fasste die Leichtigkeit und Schönheit von Chenonceau in einem Satz zusammen: "Seine Ruhe hat nichts Langweiliges, und seine Melancholie keine Bitterkeit."
Château de Chaumont-sur-Loire
Die Witwe von Henri II. tauschte Schloss Chaumont gegen das von ihr bevorzugte Schloss Chenonceau ein. Auch heute noch findet Chaumont weit weniger Beachtung. Dennoch ist auch diese nicht ganz so verspielte Anlage einen Besuch wert, besonders im Zuge des Festival International des Jardins, das den Garten jedes Jahr in ein Blumenparadies verwandelt. Und auch den restlichen Sommer über finden immer wieder besondere Veranstaltungen statt, bei denen Sie zum Beispiel das Schloss bei Kerzenschein erleben und den beleuchteten Garten bei Nacht erwandern können.
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