Die 10 schönsten Wanderungen auf Korsika

Als „Île de Beauté“, zu Deutsch: „Insel der Schönheit“ wird die französische Insel Korsika auch bezeichnet. Das Juwel im Mittelmeer, rund 200 Kilometer vor der Côte d’Azur, zeigt Ihnen schnell, dass dieser Beiname absolut berechtigt ist: Paradiesische Sandstrände, verträumte Felsbuchten und mächtige Steilklippen umspült vom türkisblauen Mittelmeer kennzeichnen den Inselsaum. Nur ein Katzensprung ist es von den Küsten ins Hochgebirge. Etwa 86 Prozent der Insel sind Bergland, mehr als 120 Gipfel knacken die 2.000-Meter-Marke. Als i-Tüpfelchen haben rund zwei Drittel der Insel Naturpark-Status. Von Kraxelrunden zwischen Granitzinnen über federnde Waldpfade bis hin zu vergnüglichen Badewanderungen bietet Korsika ein ganzes Kaleidoskop an Lieblingstouren.

Schönste Wanderungen Korsika: Piscia di Gallo

Die Wanderung zum höchsten Wasserfall der Insel, dem Piscia di Gallo, gilt als Muss im Korsika-Urlaub. Eine Halbtagestour führt Sie zu der spektakulären Kaskade, wobei bereits der Weg das Ziel ist: Abwechslungsreich geht es im südkorsischen Hochland durch duftende Kiefernwälder und bizarre Felslandschaften. Dazu gibt's beeindruckende Aussichten auf rotschimmernde Granitkegel und das glitzernde Meer. Während der Weg familienfreundlich ist, bedarf der Abstieg zur Aussichtsplattform am Wasserfall fester Schuhe und etwas Kraxelgeschick.

Bizarre Felslandschaften auf dem Weg zum Piscia di Gallo

Kammwanderung zu den Pozzines d’Ese

Auf gut 1.600 Metern Höhe liegt der Startpunkt dieser Wanderung, die Skistation im Val d’Ese. Ziel auf etwa 1.750 Metern Höhe sind die einzigartigen Pozzines, kurzrasige sattgrüne Flachmoorwiesen, in denen unzählige kleine Tümpel und schmale Wasserläufe funkeln. Unterwegs verwöhnen Sie Ausblicke über das Renoso-Massiv. Hier und da treffen Sie auf Kühe, Pferde und Schweine. Die steigungsarme Halbtagestour ist für die ganze Familie geeignet, stellen Sie sich aber unbedingt auf das alpine Klima ein und seien Sie entsprechend gerüstet.

Klippenspaziergang mit Traumblick auf Bonifacio

Ganz im Süden der Insel streben die weißen Kalksteinklippen von Bonifacio steil aus dem Meer. Die Altstadt auf ihrem schmalen Felsplateau zählt nicht grundlos zu den meistgezeigten Fotomotiven Korsikas. Beliebt sind daher die Bootstouren um die Südspitze, doch mindestens ebenso schöne Ansichten erleben Sie zu Fuß: Ein leicht zu gehender Wanderweg führt von Bonifacio dicht an der Abbruchkante entlang bis zum Leuchtturm Capu Pertusato, wo Sie einen Badestopp in der wundervollen Sandbucht einlegen können.

Blick auf die Klippen bei Bonifacio

Auf dem Sentier des Douaniers zur Nordspitze

Der bekannte Küstenweg Sentier des Douaniers („Zöllnerweg“) verbindet am Cap Corse die Dörfer Macinaggio und Centuri im äußersten Norden. Hin und zurück ist der ganze Weg mit einer Zweitagestour verbunden. Eine gut sechseinhalbstündige Alternative ist das Teilstück zwischen Macinaggio und Barcaggio. Die leichte und gut markierte Tour schenkt bezaubernde Fernblicke zu den Inseln Elba und Capraia und Gelegenheiten zu Badepausen an mehreren einladenden Sandstränden.

Von Bucht zu Bucht an der Südwestküste

Eine herrliche und auch von Kindern leicht zu bewältigende Wandertour finden Sie südwestlich der korsischen Kleinstadt Sartène. Vom Badeörtchen Tizzano aus geht es auf bequemen Wegen direkt am Meer entlang durch eine parkähnliche Landschaft voller üppig grüner, würzig duftender Macchia und phantasieanregend geformter Tafoni-Felsen. Unterwegs locken mehrere Buchten zu Badepausen. Bis zum Leuchtturm von Senetosa und zurück beträgt die Gehzeit rund drei Stunden. Sie können die Tour aber auch problemlos verlängern.

Alien? Dinosaurier? Godzilla? - Der Tafoni-Felsen

Inselquerung auf dem GR 20

Er gilt als anspruchsvollster Fernwanderweg Europas: Den knapp 180 Kilometer langen Grande Randonnée 20 sollten Sie sich nur mit guter Ausrüstung, Kondition, Bergerfahrung und mindestens zweiwöchigem Zeitbudget vornehmen. Auf seiner Strecke von Calenzana im Nordwesten nach Conca im Südosten belohnt der Weg mit der ganzen kontrastreichen Schönheit Korsikas. Günstigste Zeit für die Gebirgstour ist von Juli bis Mitte September. Im Winter sind erfahrene Skitourengeher hier richtig.

Muntere Flusswanderung im Fangotal

Korsika ist bekannt für seine zahlreichen Badegumpen, die die Bergflüsse mit ihrem klaren, erfrischenden Wasser speisen. Ein unvergessliches Erlebnis, das Sie nicht verpassen sollten, ist eine Bachwanderung – beispielsweise im nordwestlich gelegenen, sanftmütigen Fango. An der Tuarelli-Brücke steigen Sie direkt ins erste Badebecken, dann geht es mal schwimmend, mal watend flussabwärts zur Brücke Ponte Vecchiu. Alternativ wandern Sie auf dem Pfad am Fluss entlang und machen Badestopps nach Lust und Laune. Festsitzende Badeschuhe, Trittsicherheit und Sonnenschutz sind beim Flusswandern ebenso wichtig wie sicheres Wetter.

Erfrischung gefällig? - Naturbecken am Fango

Barfuß zum Etang d’Urbino

Betreten Sie an der Ostküste in Ghisonaccia den Strand und spazieren Sie durch den Sand oder in der sanften Brandung gemütlich gen Norden. Nach gut anderthalb Stunden erreichen Sie die schilfgesäumte Lagune von Urbino, die groß genug ist, dass sie sogar eine kleine Insel beherbergt. Für eine Rundwanderung nehmen Sie zurück die Abzweigung vor der Lagune. Die sandig-lehmigen Pfade sind für etwas abgehärtete Fußsohlen kein Problem. Empfindliche nehmen sicherheitshalber Schuhe mit.

Den Monte Cinto besteigen

Von den 2.706 Metern, die den Monte Cinto zu Korsikas höchstem Berg machen, bewältigen Sie rund 1.750, wenn Sie vom Dörfchen Lozzi aus den Gipfel stürmen. Trittsicherheit und Ausdauer sollten Sie mitbringen – der Berg wird wegen des Aufstiegs auch „Monte Schindo“ genannt. Kleinere Kraxelpassagen sind trotzdem leicht zu bewältigen. Für den achteinhalbstündigen Auf- und Wiederabstieg lohnt frühes Starten. Wer mehr Herausforderung will, nimmt die Aufstiegsroute von Haut-Asco aus.

Unterwegs von Asco zum Monte Cinto

Auf dem Maultierpfad durchs Tavignano-Tal

Einfach zu laufen, jedoch in munterem Auf und Ab, ist der Maultierpfad von Corte durch die aufsehenerregende Schlucht ins wunderschöne Flusstal des Tavignano. Sonnenschutz gehört ebenso ins Wandergepäck wie Badekleidung, denn spätestens am Umkehrpunkt, der Brücke über den Tavignano, werden Sie den zahllosen einladenden Gumpen nicht mehr widerstehen können. Eine gut markierte Familientour von etwa viereinhalb Stunden Gehzeit.