Polen - Unbekannte und ungewöhnliche Reiseziele

Es gibt in Polen eine Vielzahl an sehr ungewöhnlichen und mysteriösen Orten sowie an außergewöhnlichen Besonderheiten der Natur, die vergleichsweise unbekannt sind. Die meisten davon befinden sogar in touristisch gut erschlossenen Gegenden. Bei diesen zehn etwas anderen Reisezielen in Polen hat jedes seine ganz eigene Faszination, Bedeutung oder Skurrilität. Hier tauchen Sie ein in die Welt der spukenden Burgen, der magischen Kraftorte und der umgedrehten Häuser. Erleben Sie den letzten ursprünglichen Urwald Europas sowie etwas skurrile Naturschönheiten. Außerdem können Sie die größte Pyramide Polens entdecken – und weitere bizarre und mysteriöse Reiseziele.

Krzywy Las – der Krumme Wald

 Den Beginn der ungewöhnlichen Orte in Polen macht der Krumme Wald Krzywy Las in Westpommern bei dem Ort Nowe Czarnowo. Das Naturdenkmal besteht aus etwa hundert deformierten Kiefern, die in einem skurrilen Bogen gewachsen sind. Sie erinnern in ihrer Form an Fragezeichen, die auf dem Kopf stehen. Die genauen Gründe für diesen seltsamen Wuchs sind bis heute unbekannt. Dabei kursieren auch teilweise mysteriöse Erklärungsansätze, nach denen es in dem Wald spuken soll. So oder so bietet der schöne Wald mit den seltsamen Kiefern einen lohnenswerten Anblick.

Der krumme Wald in Westpommern

Die Steinkreise von Węsiory – Polens Stonehenge

Inmitten der wunderschönen Wälder der Kaschubei liegt nahe dem kleinen Dorf Węsiory auf einer Anhöhe tief im Wald das polnische Stonehenge. Dieses besteht aus vier Steinkreisen und zwanzig Hügelgräbern und war eine Begräbnisstätte der Goten vor fast 2000 Jahren. Mystischen Geschichten zufolge wurden die Steinkreise von Außerirdischen oder von Riesen angelegt und haben magische Kräfte – also ähnlich wie Stonehenge in England. Und auch, wenn laut Historikern beides hinsichtlich Alter und Funktion eher nicht miteinander verglichen werden kann, lohnt sich ein Ausflug zu den Steinkreisen von Węsiory im Herzen der malerischen Waldlandschaft.

Białowieża-Urwald – der letzte Urwald Europas

Der Białowieża-Urwald ist zwar weniger mysteriös und auch nicht so unbekannt, dafür ist er aber in seiner Besonderheit kaum zu überbieten. Hier können Sie nämlich das letzte Stück Urwald Europas bewundern. Der Wald befindet sich im Nationalpark Białowieża in der Woiwodschaft Podlachien und zählt zum UNESCO-Welterbe. So wie hier sah es zu Urzeiten in ganz Europa aus. Außerdem leben hier über 11.000 verschiedene Tierarten. Die imposanteste Art ist hier zweifellos der Wisent – ein nur hier lebender europäischer Bison. Er ist das schwerste und größte Landsäugetier Europas.

Der Białowieża Urwald: das letzte Stück Urwald Europas

JuraPark Krasiejów – Jurassic Park in Polen

Der JuraPark bei der kleinen Gemeinde Krasiejów besteht im Kern aus einer spektakulären Freilichtausstellung von lebensgroßen Ganzkörperrekonstruktionen zahlreicher Dinosaurier. Der Grund für die Errichtung des Parks ist aber sogar noch spektakulärer: In Krasiejów wurde nämlich eine alte Tongrube zur Ausgrabungsstätte von echten Dinosauriern. Die Fossilienfunde sind etwa zwischen 230 und 210 Millionen Jahre alt. Sie finden hier neben den eindrucksvollen Fossilien natürlich auch alle nötigen Informationen zur Ausgrabungsstätte sowie zu den gefundenen Dinosaurierknochen. Außerdem gehören auch ein Vergnügungspark sowie viele weitere Unterhaltungsattraktionen für Familien dazu.

Niebieskie Źródła – Naturschutzgebiet Blaue Quellen

In der Region Łódź befindet sich das Naturschutzgebiet Blaue Quellen, das im Ruf steht, von einer magischen Aura umgeben zu sein. Die Magie kommt hier durch Karstphänomene zustande, die auch für das einzigartige blau-grüne Farbspiel auf dem Wasser sorgen. Je nach Sonneneinstrahlung und Wolkendecke kommen farblich unterschiedliche Naturspektakel zustande, die früher eine magisch-mystische Bedeutung hatten. Hier finden Sie zudem das Freilichtmuseum des Flusses Pilica sowie die unterirdische Route Nagórzyckie-Grotten, die Sie durch die Tunnel einer ehemaligen Glassandmine führen.

Blaue Quellen in Tomaszów Mazowiecki

Die Pyramide in Rapa

In der Woiwodschaft Ermland-Masuren in dem idyllischen Dorf Rapa steht die sagenumwobene Pyramide Polens. Dieses knapp 16 Meter hohe Bauwerk wurde 1811 tatsächlich nach dem Vorbild der ägyptischen Pyramiden als Grabstätte erbaut. Die hier bestatteten Leichen mumifizierten trotz des nassen Geländes – was der Pyramide von Rapa den Ruf einbrachte, übernatürliche Kräfte zu besitzen. Angeblich liegt die Pyramide auf einer Ley-Linie, deren Kraftfeld durch die Pyramidenform verstärkt wird. Auf jeden Fall liegt das sehenswerte Bauwerk in einer idyllischen Waldlandschaft und lässt sich bei einer interessanten Wanderung gut erkunden.

Burg Niedzica – Ort der Gespenster

 Die Burg Niedzica hat eine traumhafte Lage am Ufer von Czorsztyńskie See  in Kleinpolen. Von den Aussichtsterrassen der Burg aus genießen Sie eine grandiose Aussicht auf die Umgebung. Allerdings sollten Sie bei einer Burgbesichtigung darauf gefasst sein, einem Geist zu begegnen, denn in der Burg spukt es ganz gewaltig. Das sagt zumindest ein Warnschild vor dem Schloss, das auf die Gespenstergefahr hinweist. Darüber hinaus soll es zudem noch einen versteckten Schatz im Schloss geben. Deshalb war die Burg Niedzica wohl auch schon öfters der Drehort für Filme oder Serien mit Geistern und Gespenstern.

Die Burg Niedzica am Ufer von Czorsztyńskie See

Die Schädelkapelle in Czermna – eine bizarre Welt

Wenn Sie es etwas bizarr und grotesk mögen, dann dürfte die Schädelkapelle in Czermna ganz bestimmt etwas für Sie sein. Die relativ kleine Kapelle umfasst nämlich rund 3000 menschliche Schädel und Knochen, die dicht gestapelt wurden und so die Wände und das Gewölbe auskleiden. Dazu gesellen sich zwei hölzerne Engelsskulpturen, die inmitten der gruseligen Aufschichtung stehen und das Bild abrunden. Diese bizarre Kuriosität ist eine der wenigen ihrer Art in ganz Europa.

Das kopfstehende Haus von Szymbark

In Szymbark in der Kaschubei, am Fuße des Berges Wieżyca, finden Sie eines der wohl ungewöhnlichsten Häuser der Welt. Das kopfstehende Haus von Szymbark steht buchstäblich auf dem Kopf. Sie können das skurrile Haus besichtigen und finden dort eine Einrichtung im Stil der 1970er Jahre. Es ist auf jeden Fall eine kuriose Erfahrung, auf der Zimmerdecke des Hauses zu laufen. Neben dem kopfstehenden Haus gibt es hier außerdem das längste Brett der Welt mit über 36 Metern zu bewundern. Außerdem befindet sich vor Ort ein Museum des Zimmerhandwerks, das weitere faszinierende Werke zu bieten hat.

Das kopfstehende Haus von Szymbark 

Die befestigte Region Międzyrzecki – Geschichte und Fledermäuse

Die befestigte Region Międzyrzecki in Pniewo ist zweifellos eine der ungewöhnlichsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Dabei handelt es sich um ein unterirdisches Netz an Verteidigungsstrukturen aus den 1930er Jahren, das mit Tunneln verbunden ist und gut 100 Kilometer ausmacht. Hier gibt es militärische Einrichtungen, Ausstellungen und jede Menge Fledermäuse zu bewundern. Die befestigte Region Międzyrzeck ist nämlich zugleich das größte Fledermausreservat Europas. Es gibt hier unterschiedlich lange Führungen von etwa 1,5 Stunden bis zu extremen Routen von bis zu 8 Stunden.