Die 10 schönsten Orte am Balaton

Der Balaton ist ein Fest für die Sinne. Türkisfarben schimmert der See im Westen Ungarns in der Sonne, ringsum gerahmt von grünen, längst erloschenen Vulkanhügeln. Romantische Weinterrassen verheißen kulinarische Genüsse über Balaton-Zander und traditionelles Kesselgulasch hinaus. Plattensee heißt der Balaton mit deutschem Namen. Von den Einheimischen wird er mit Stolz und Augenzwinkern als das "ungarische Meer" bezeichnet. Sein flaches Südufer ist wie gemacht für einen Badeurlaub mit der ganzen Familie. Am Nordufer ist das Wasser tiefer - genau richtig zum Segeln. Wassersport steht am Plattensee überhaupt hoch im Kurs, ebenso wie Wandern und Radfahren. Kulturschätze an schönen Ort gibt es ebenfalls reichlich.

Keszthely: Barockträume am Wasser

Keszthely am westlichen Zipfel des Sees gilt als heimliche Hauptstadt des Balaton. Herrliche Strandbäder, Parks und prachtvolle Bauten prägen ihr Bild. Im Norden des Städtchens sollten Sie unbedingt dem schneeweißen Schloss Festetics einen Besuch abstatten. Der Prunkbau ist ein wahres Meisterwerk barocker Architektur und beherbergt neben der kostbaren Helikon-Bibliothek mit rund 80.000 Werken auch eine pompöse Interieurausstellung, in der Sie in den Alltag des Hochadels im 18. und 19. Jahrhundert eintauchen. Ohnehin punktet Keszthely mit außergewöhnlichen Museen, die Folterinstrumenten, Cadillacs, Marzipan, historischen Kutschen und erotischen Fantasien eine Bühne verschaffen. 

Schloss Festetics

Hévíz: Im größten Thermalsee der Welt

Etwas abseits des Plattensees liegt 7km nordwestlich von Keszthely der namhafteste Kurort ganz Ungarns: Hévíz. Grund für seine Berühmtheit ist der größte natürliche Thermalsee der Welt mit einer Wasseroberfläche von rund sechs Fußballfeldern. Eine Quellenhöhle unter dem biologisch aktiven See birgt, wie ein Geschenk der Natur, schwefelhaltiges, fast 40°C warmes Heilwasser. Liebliche Seerosen und einen hölzernen Badepalast mitten im Grünen gibt es noch dazu. In Hévíz können Sie eine Kanufahrt unternehmen, brütende Zwergtaucher beobachten und in einem schwimmenden Pavillon bei einer Schlamm-Massage entspannen. Unvergleichlich ist ein winterliches Bad im warmen, dampfenden Wasser des Sees, während dicke Schneeflocken vom Himmel rieseln.

Tapolca: Echt unterirdisch

Tapolca liegt nördlich des Plattensees an den Ausläufern des Bakonygebirges. Direkt unter den Straßen und Häusern des Städtchens verbirgt sich eine Seehöhle voll unterirdischer Gänge. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde sie eher durch Zufall entdeckt. Nun ist sie ein beliebtes Revier für all jene, die gern abenteuerliche Bootsfahrten unter der Erde unternehmen. Im Ruderboot paddeln Sie durch glasklares, blau leuchtendes Wasser an 13 Millionen Jahre alten Felsformationen vorbei. Im Besucherzentrum der Tapolca-Seehöhle erwarten Sie unter anderem ein Geopark- und Stalaktitenraum, Wissenswertes zu Fledermäusen und ein 3D-Kino.

Tapolica - Seehöhle

Káli-Becken: Zu Dorfschönheiten und einem Felsenmeer

Am Nordufer des Plattensees liegt das Káli-Becken und bildet einen der größten Schätze im Nationalpark Balaton-Oberland. Eine mediterran anmutende Hügellandschaft charakterisiert die Region ebenso wie romantische Dörfer. Kulinarisches Herz des Káli-Beckens ist die Ortschaft Köveskál, die auf eine jahrhundertealte Weinbautradition zurückblickt. Im Mittelalter belieferten die hiesigen Weinbauern sogar den königlichen Hof der Árpáden. Bis heute sind die Kellereien eine Entdeckung. Naturliebhaber zieht es zum Felsenmeer von Szentbékkálla mit bizarren Basaltformationen, die wie spitze Nadeln aus der Erde ragen.

Badacsony: Basaltorgeln und Weinreben

Dicht bewachsen erhebt sich der Badacsony 437m über dem Plattensee. Der Tafelberg ist vulkanischen Ursprungs, erloschen vor gut drei Millionen Jahren. Über markierte Wanderwege erreichen Sie den Gipfel des mächtigen Basaltbrockens. Erstarrte Lavasäulen säumen hier und da den Weg. Oben angekommen, blicken Sie vom Aussichtsturm Kisfaludy über ein grünes Baumkronenmeer. Badacsony ist auch ein renommiertes Weinanbaugebiet mit pittoresken Gütern, die vor allem vollmundige Weißweine produzieren. Ein Gläschen des leicht säuerlichen Szürkebarát gehört am Plattensee übrigens fast zum kulinarischen Pflichtprogramm.

Schöne Hügel und Blick auf den Plattensee

Balatonfüred: Wie in guten alten Zeiten

Auch wenn die Blütezeit Balatonfüreds im 19. Jahrhundert lag, als prominente Persönlichkeiten aus Adel, Politik und Kunst hier ihre Sommerfrische verbrachten: seinem Ruf als mondäner Kurort wird die Stadt am Nordufer des Sees bis heute mehr als gerecht. Ein mildes Klima, wohltuende Thermalheilquellen und die umliegenden Weinberge bilden die natürlichen Schätze Balatonfüreds. Schmucke Villen säumen die Straßen. Am schicken Jachthafen tummeln sich weiße Boote auf dem glitzernden Wasser. Besonderer Anziehungspunkt ist die Tagore Sétány, eine von Platanen und Skulpturen gesäumte Promenade für ausgemachte Flaneure jeden Alters.

Tihany: In Lavendel gebettet

Eine echte landschaftliche Perle am Plattensee ist die Halbinsel Tihany, die am Nordufer gut 5km in den See hineinragt. Reetgedeckte Höfe und historische Fischerhäuser versprühen viel charmantes Flair. Auf einer Anhöhe thront unübersehbar die 1055 gegründete Benediktinerabtei Tihany, deren zwei Barocktürme anmutig in den Himmel ragen. Ein Naturkuriosum der Peninsula sind ihre beiden Kraterseen Külső-tó und Belső-tó, die im Frühling von einem lila Teppich aus duftenden Lavendelfeldern umgeben sind. Welche Bedeutung die Pflanze für die Einheimischen hat, erfahren Sie im Lavendelhaus mit interaktiver Ausstellung und Erlebnisgarten.

Benediktinerabtei Tihany

Siófok: Baden und feiern

Wer gern entspannte Strandtage verbringt und abends ausgelassen feiert, ist in Siófok genau richtig. In den Sommermonaten gilt die lebhafte Stadt am Südufer als unbestrittene Partyhochburg am Plattensee. Zahlreiche Clubs und Bars, Discoschiffe mit DJs und Festivals unter freiem Himmel ziehen Nachtschwärmer in den Bann. An der Petőfi Sétány lockt ein großes Strandbad mit Wasserrutschen und Bungeespringen, am Hauptplatz wiederum ein topmodernes Einkaufszentrum inklusive Casino.Ein Ort für kontemplative Momente ist die 1990 im organischen Stil erbaute Holzkirche Evangélikus Templom, die mit riesigen Engelsflügeln über ihrer Hauptpforte für Staunen sorgt.

Kis-Balaton: Kleiner Bruder

Südwestlich des Plattensees erstreckt sich der Kis-Balaton, also der "kleine Balaton", ein einzigartiges Naturschutzgebiet und bedeutendes Vogelschutzreservat. Etwa 250 Vogelarten haben am Wasser und im Schilf ein Zuhause gefunden. Darunter sind Silberreiher, Rohrdommeln und eine Kormorankolonie. Ein 10km langer Radweg führt durch das Gebiet und lädt zu Naturerkundungen ein. Am Kis-Balaton lebt auch die größte Büffelherde Ungarns, die Sie hautnah im Büffelreservat Kápolnapuszta nahe dem Kurort Zalakaros erleben. Eine interaktive Ausstellung und ein Spazierweg mit Infotafeln vertiefen die Begegnung mit den mächtigen behörnten Tieren umso mehr.

Naturschutzgebiet Kis-Balaton

Balatonföldvár: Mit Hafenflair

Balatonföldvár ist ein hübscher Badeort mit grünen Alleen und langer Tradition. Schon seit 1895 finden Gäste hier am Südufer des Plattensees Ruhe und Erholung. Die Siedlungsgeschichte des Ortes reicht aber viel weiter zurück, wie Relikte einer keltischen "földvar", ungarisch für Erdburg, belegen. Entlang der Uferpromenade Balatonföldvárs spazieren Sie bis zum schönen Hafen. Ein multimediales Erlebnismuseum zur Geschichte der Schifffahrt gibt es ebenfalls. Auf dem schiffartigen Museumsgebäude befindet sich ein Aussichtsturm, der einem Mast gleich in luftige Höhen führt. https://www.shutterstock.com/de/image-photo/hungary-1-july-2019-sailboats-port-1440334112