Als Tourist in Finnland: Dos and Don'ts

Finnland, das Land der tausend Seen, übt eine magische Anziehung auf viele deutsche Besucher aus. Die wunderschönen Wälder und die nordische Melancholie verzaubern etliche Reiselustige. Wie in jedem Land gibt es auch hier einige Dos and Don'ts – länderspezifische Benimmregeln, die Sie beachten sollten, um Fettnäpfchen und Peinlichkeiten zu vermeiden. Generell sind die Finnen recht europäisch-modern und ziemlich liberal. Somit sind die Regeln in Finnland relativ einfach. Berücksichtigen Sie nur immer das nordische Gemüt, das nicht zu viel Aufregung und Aufdringlichkeit mag – und natürlich die speziellen Regeln in der Sauna!

Die Begrüßung

Die Begrüßung in Finnland ist einfach: Geben Sie kurz die Hand, schauen Sie dem Gegenüber in die Augen und nicken Sie dazu leicht mit dem Kopf, wenn Sie mögen. Vermeiden Sie dabei auf jeden Fall überschwängliche Gesten wie etwa Schulterklopfen. Auch das Schütteln der Hände sollten Sie vermeiden. Umarmungen oder gar Küsse sind bei der Begrüßung nicht sehr beliebt und somit auch nicht sehr verbreitet. Begrüßen Sie im Fall der Fälle die Frau immer zuerst – eine der wenigen ungeschriebenen Regeln.

Begrüßung in Finnland

Generell: Bescheiden, ruhig und modern

Wie bereits erwähnt, gelten die Finnen als recht modern und liberal. Das gilt auch für die Gleichstellung der Geschlechter, sodass Macho-Gehabe in der Regel verurteilt wird. Dasselbe gilt auch für eine missionierende Haltung bei der Religion. Darüber hinaus ist allgemein ein Prahlen mit eigenen Eigenschaften oder Leistungen nicht gerne gesehen. Bescheidenheit gilt in Finnland tatsächlich als Tugend und für Angebereien oder übermäßiges Prahlen gibt es nur wenig Toleranz.

Die stolzen Finnen

Bei aller Bescheidenheit sind die Finnen doch recht stolz auf ihr Land. Auf jeden Fall verstehen sie sich als ein eigenständiges Land mit eigener Geschichte und eigener Kultur. Sie sollten es von daher möglichst vermeiden, Finnland mit den anderen skandinavischen Ländern in einen Topf zu werfen. Vergleichen Sie das Land möglichst nicht mit anderen Ländern, vor allem nicht mit den Nachbarländern Schweden oder Russland. Am besten wäre es, wenn Sie die wichtigsten Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Sport Finnlands kennen – damit sammeln Sie Sympathiepunkte!

Finnland: schönes Land mit eigener Geschichte und Kultur

Einladung auf Finnisch

Wenn Sie von Finnen nach Hause eingeladen werden, brauchen Sie sich nicht allzu viel um die Etikette zu sorgen. Tendenziell sind die Finnen recht leger. Wichtig ist, dass Sie pünktlich sind. Generell ist Pünktlichkeit in Finnland mindestens so wichtig wie in Deutschland, wenn nicht sogar noch wichtiger. Ziehen Sie außerdem im Eingangsbereich Ihre Schuhe aus – falls Sie unsicher sind, fragen Sie einfach. Sie können ein Gastgeschenk wie einen Wein mitbringen, müssen es aber nicht. In der Regel sollten Sie sich aber immer vor Mitternacht verabschieden. Und: Machen Sie niemals uneingeladene Spontanbesuche!

Essen und Trinken

Beim Essen mit Finnen sollten Sie darauf achten, nicht zu viel zu reden. Bedanken Sie sich nach dem Essen bei dem Gastgeber und sehen Sie zu, dass Sie den Teller leer essen. Nehmen Sie also immer lieber etwas nach, anstatt den Teller zu voll zu nehmen. Essen auf der Straße in der Öffentlichkeit wird nicht gerne gesehen. Häufig gehört zur Mahlzeit allerdings auch ein Schnaps. Allgemein trinken die Finnen gerne und viel Alkohol, insbesondere Schnaps. Sie bekommen Alkohol aber fast nur in speziellen staatlichen Alkoholläden.

Finnische Spezialitäten: sollte man unbedingt probieren!

Trinkgeld in Finnland

Generell brauchen Sie kein Trinkgeld in Finnland zu geben, da dies nicht erwartet wird. Lediglich das sogenannte Garderobengeld für Portiere in Restaurants oder Hotels von etwa ein bis zwei Euro ist gängig. In den Touristengegenden ist das Geben von Trinkgeld allerdings auch kein Tabu, da die Mitarbeiter meistens wissen, was es damit auf sich hat. Gerade in etwas abgelegenen Gebieten sollten Sie es aber besser vermeiden, Trinkgeld zu geben. Hier kann es nämlich tatsächlich vorkommen, dass die Einheimischen das nicht kennen und nicht verstehen und möglicherweise glauben, sie hätten einen Fehler gemacht.

Die Sauna in Finnland – eine ernste Angelegenheit

Finnland ist das Land der Sauna – nirgendwo sonst auf der Welt gibt es pro Kopf so viele Saunen zu finden. Die Sauna ist hier ein absoluter Kult und falls Sie eine Einladung zu einem Saunabesuch bekommen, ist das eine echte Auszeichnung. Ablehnen sollten Sie diese nur wegen ernsten Gründen wie etwa gesundheitlichen Problemen, denn andernfalls könnten Sie den Einladenden rasch beleidigen. Die Sauna selbst ist in der Regel nach Geschlechtern getrennt, es gibt nur sehr wenig gemischte Saunen. Außerdem ist es ein absolutes No-Go, in der Sauna nicht nackt zu sein. Kleidung ist in der finnischen Sauna verpönt.

Finnland: das Land der Sauna

Finnische Unterhaltungen

Die Finnen gelten als wortkarg, was allerdings eher daran liegt, dass in Finnland Smalltalk, Phrasen, Floskeln und unbedachtes Gerede nicht sehr beliebt und verbreitet sind. Dementsprechend sollten Sie möglichst keine losen Sprüche bringen. Eine andere Besonderheit ist es, dass das Unterbrechen eines Sprechenden hochgradig verpönt ist. Lassen Sie Ihr Gegenüber also immer ausreden. Warten Sie zudem auch bei kleineren Pausen ab, denn diese sind häufig Teil der Rede, die Sie nicht unterbrechen sollten.

Nichtrauchen in Finnland

Falls Sie Raucher sind, müssen Sie in Finnland unbedingt aufpassen, dass Sie nicht illegal rauchen. Denn das Rauchen ist hier zunehmend reglementiert worden, es gibt spezielle Antirauchgesetze und außerdem das staatlich formulierte Ziel, komplett rauchfrei zu werden. In Gaststätten und weiten Teilen der Öffentlichkeit ist das Rauchen verboten. Sie sollten sich also genau informieren, wo Sie rauchen dürfen. Im privaten Rahmen sollten Sie unbedingt vorher fragen.

Mit Rauchen besser aufpassen

Keine öffentlichen Bekundungen von Zuneigung

Das Bekunden von Zuneigung in der Öffentlichkeit ist in Finnland verpönt. Das heißt: Sogar das Händchenhalten von Paaren in der Öffentlichkeit ist nicht so gerne gesehen, von größeren Liebesbezeugungen gar nicht anzufangen. Dabei geht es aber nicht um Prüderie, sondern tatsächlich um das Zurschaustellen von Gefühlen. Außerdem sollten Sie berührende Gesten vermeiden wie etwa ein gutgemeintes Schulterklopfen oder Anstupsen. Das kann nämlich rasch als übergriffig empfunden werden.