Österreichische Küche - 10 regionale Spezialitäten
Die bewegte Geschichte Österreichs spiegelt sich auch in den kulinarischen Köstlichkeiten des Landes wider. Viele Klassiker aus der Alpenrepublik haben inzwischen Weltruhm erlangt. Einige Rezepte stammen noch aus der K&K-Monarchie und landeten bereits bei Kaisern und Königen auf den Tellern. Vom alpinen Vorarlberg und Tirol über die Spezialitäten Kärntens, die unter dem Einfluss der mediterranen Küche stehen bis hin zu den Köstlichkeiten der Wiener Küche reicht die Wahl. Naschkatzen kommen bei den zahlreichen Torten und Kuchen auf ihre Kosten, die in Österreich Mehlspeisen genannt werden. Verfeinert werden viele Speisen mit typischen österreichischen Produkten wie Kürbiskernöl, erlesenem Wein und vielem mehr.
INHALT
- Würzige Grießnockerlsuppe
- Backhendl: Speise mit langer Tradition
- Deftige Kärntner Kasnudeln
- Der Tafelspitz – wahre Gaumenfreuden
- Wiener Schnitzel – ein Klassiker aus der österreichischen Küche
- Blunzengröstl für Liebhaber deftiger Speisen
- Der Schweinsbraten – Klassiker für Fleischfans
- Wiener Apfelstrudel für Naschkatzen
- Salzburger Nockerl: Flaumige Köstlichkeit
- Sachertorte für Schokoladenfans
Würzige Grießnockerlsuppe
Für die Zubereitung einer Grießnockerlsuppe brauchen Sie hochwertige Zutaten und viel Zeit: Als Basis dient nämlich eine klassische Rindsuppe. Dazu werden Suppenfleisch, Mark- oder Fleischknochen sowie Suppengrün für rund zwei Stunden in einem großen Topf gekocht. Der dabei aufsteigende Schaum muss immer wieder abgeschöpft werden. Inzwischen bereiten Köche Grießnockerl aus schaumig gerührter Butter, Ei und Grieß zu. Eine Brise Muskatnuss darf ebenfalls nicht fehlen. Die Nockerl werden in Wasser gegart und in der Rindsuppe serviert. Grießnockerlsuppe genießen Sie als Vorspeise zu den köstlichen Hauptgerichten aus Österreich.
Backhendl: Speise mit langer Tradition
Zur Zeit des Biedermeier im 19. Jahrhundert erfreute sich das Backhendl bei Adeligen und reichen Bürgern großer Beliebtheit. Daher wird die Epoche von Kennern der Gourmetszene auch als "Backhendlzeit" bezeichnet. Damals wurden für die Speise Junghühner verwendet: Mit Mehl, Ei und Brösel panierte man anno dazumal nicht nur die Flügel, sondern auch die Innereien. Heute servieren Küchenchefs die frittierten Hühnerteile mit einem Zweig Petersilie und Salz- oder Bratkartoffeln. In einigen Restaurants erhalten Sie Backhendl nach Originalrezept: Es sieht vor, dass die Hühnerteile nicht von der Haut befreit werden.
Deftige Kärntner Kasnudeln
Kärtner Kasnudeln werden schon längst nicht mehr nur im südlichsten Bundesland Österreichs serviert. Schon im Jahr 1485 begeisterten sie den Sekretär des Patriarchen von Aquileia, der die Speise während einer Reise durch das Drautal kennenlernte. Die Nudelteigtaschen entstehen in liebevoller Handarbeit, das Original erkennen sie an dem typischen Rillenrand. Die mit einer Kartoffel-Topfen-Masse gefüllten Nudeln werden in Salzwasser gekocht und anschließend in geschmolzenem Schmalz oder Butter geschwenkt.
Der Tafelspitz – wahre Gaumenfreuden
Zum ersten Mal war der Tafelspitz im Jahr 1911 im Buch über Servierkunde von Adolf Friedrich Hess zu finden. Angeblich labten sich damit die Militäroffiziere von Franz Joseph I. im Hotel Sacher: Der Kaiser aß angeblich so schnell, dass seine Untertanen, die mit ihm am Tisch saßen, nicht satt wurden. Da die Mahlzeit als beendet galt, wenn der Monarch fertig war, blieben seine Begleiter hungrig. Gut, dass im benachbarten Hotel das lang gekochte Siedefleisch wartete, das vom Rinderschlegel stammt. Dazu lassen Sie sich nach traditionellem Rezept Schnittlauchsauce, Apfelkren, Gemüse und Röstkartoffel schmecken.
Wiener Schnitzel – ein Klassiker aus der österreichischen Küche
Um die Entstehung des Wiener Schnitzels ranken sich zahlreiche Mythen. Eine Legende sagt, dass Marschall Radetzky das Rezept im Jahr 1857 aus Italien mitbrachte. Eines steht fest: Das Original wird aus zartem Kalbfleisch gemacht und in Öl und Butterschmalz goldgelb gebacken. Wenn Sie im Restaurant Wiener Schnitzel serviert bekommen, hat die Speise davor mehrere Schritte durchlaufen: Das Fleisch wird zunächst in Mehl, dann in versprudeltem Ei und anschließend in geriebenen Semmelbröseln gewendet. Kartoffel- oder grüner Salat sowie Petersilienkartoffeln sind beliebte Beilagen.
Blunzengröstl für Liebhaber deftiger Speisen
In Österreich bezeichnet man Blutwurst als Blunzn. Ein Gröstl ist eine geröstete Speise. Das deftige Gericht besteht neben Blutwurst aus gekochten Kartoffeln, Speck und Zwiebeln. Abgerundet wird das Blunzengröstl mit Knoblauch, Majoran, Kümmel und Pfeffer. Zu dieser Mahlzeit lassen Sie sich nach traditionellem Rezept Kraut- oder Blattsalat oder Sauerkraut schmecken. Viele Heurigen, wie Weinschenken in Österreich genannt werden, servieren Blunzengröstl.
Der Schweinsbraten – Klassiker für Fleischfans
Bereits im Mittelalter galt der Schweinsbraten als Festtagsspeise, die über viele Jahrhunderte hinweg zum Beispiel am 25. Dezember als Mettenmahl serviert wurde. Wenn Sie sich im österreichischen oder auch bayerischen Restaurant einen Schweinsbraten bestellen, erhalten Sie gut gewürztes Fleisch: Bevor es in den Ofen geschoben wird, reiben die Köche die Oberseite mit Salz, Pfeffer, Kümmel und Knoblauch ein. Das Gericht bleibt so lange im Ofen, bis es eine knusprige Schwarte hat. Kraut und Kartoffel- oder Semmelknödel sind klassische Beilagen.
Wiener Apfelstrudel für Naschkatzen
Der Vorläufer des Wiener Apfelstrudels stammt vermutlich aus dem arabischen Raum. Anscheinend gelangte das Rezept zur Zeit der Donaumonarchie über Ungarn nach Österreich. Bevor der Apfelstrudel gefüllt wird, muss der Teig so dünn ausgezogen werden, dass man eine Zeitung dadurch lesen kann. Bestellen können Sie Apfelstrudel in nahezu jedem Kaffeehaus: Die Fülle aus geriebenen Äpfeln, zerkleinerten Walnüssen, Rumrosinen und einem Hauch von Zimt wird Sie begeistern.
Salzburger Nockerl: Flaumige Köstlichkeit
Angeblich erfand die Ehefrau des Salzburger Erzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau Salzburger Nockerl, um die verschneiten Hausberge der Mozartstadt darzustellen. Die Zubereitung der süßen Hauptspeise ist eine heikle Angelegenheit: Für die Zubereitung wird Eiweiß mit Zucker schaumig gerührt, anschließen werden Dotter und wenig Mehl vorsichtig untergehoben. Nach Originalrezept werden drei pyramidenförmige Nockerl in eine Form gesetzt. Vor Ende der Backzeit kommt mit Vanillezucker gewürzte Milch dazu. Salzburger Nockerl müssen Sie sofort servieren, da sie rasch zusammenfallen.
Sachertorte für Schokoladenfans
Die legendäre Sachertorte entstand durch einen Zufall: Im Jahr 1832 beauftragte der Fürst von Metternich seine Köche mit der Aufgabe, ein besonderes Dessert zu kreieren. Als der Chefkoch erkrankte, sprang sein Lehrling Franz Sacher ein und erfand die nach ihm benannte Köstlichkeit. Sie besteht aus einer gebackenen Schokoladenmasse, die in der Mitte durchgeschnitten und mit Aprikosenmarmelade bestrichen wird. Eine zarte Schokoglasur rundet die Spezialität ab. Wenn Sie gerne naschen, lassen Sie sich ein Stück Sachertorte nicht entgehen!
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